Impuls 2025-06 Auch der Fremde sucht und fragt nach Gott!
Sieglinde Eiwen
„Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.“
(Apg. 10 / 28)
Der Apostel Petrus sprach obigen Satz zum römischen Hauptmann Kornelius in Cäsarea.
Der Jude Petrus hatte es gewagt, über seinen Schatten zu springen und in das Haus eines Nicht-Juden (eines „Unreinen“) zu gehen.
Wie kam es dazu?
In Apg. 10 steht diese spannende Begebenheit:
Der fromme Hauptmann Kornelius wünschte nämlich Petrus (der zurzeit in der Nähe weilte) dringend zu sprechen. Ein Engel hatte Kornelius aufgefordert, Petrus holen zu lassen, durch den er noch mehr von Gott erfahren würde.
Aber Petrus musste vor dieser Aufgabe erst umlernen. Dazu schickte Gott Petrus folgenden Traum: Ein Tuch mit (für Juden) unreinen Tieren erschien vor Petrus, dazu eine Stimme: „Steh auf, schlachte und iss!“ Reaktion von Petrus: Niemals! Antwort der Stimme: „Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht unrein.“ Das geschah dreimal.
Während Petrus „träumte“, waren die Boten des Hauptmanns schon beim Hauseingang und fragten nach Petrus, den sie abholen sollten. Jetzt verstand Petrus diese Erscheinung, er besann sich richtig und gehorchte Gott. Er staunte nicht schlecht, als er sah, dass das Haus von Kornelius voller „Fremder“ (Heiden) war, die begierig auf die Botschaft von Petrus warteten.
So konnte Petrus nur noch einmal bestätigen: Apg. 10, 34: „Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.“
Ja, es gibt in allen Völkern Gottsucher und Rechtschaffene – und wer weiß denn wirklich so genau, welche Menschen Gott recht und angenehm sind? Vielleicht sind es gerade die in unserer Umgebung, die uns unsympathisch und fremd sind?
Aber alle Menschen sind doch Ebenbilder Gottes! In allen Erdteilen!
Wie ich lese und höre, nehmen die Menschen, die Halt und Hilfe im christlichen Glauben suchen, in einigen Erdteilen immer mehr zu. In Europa aber scheint der christliche Glaube leider zu verkümmern.
Dabei bilden wir uns so viel auf „unsere Werte“ ein, schauen überheblich auf andere Völker herab und glauben, etwas Besseres zu sein.
Das Fremde wird abgewehrt und immer mehr Grenzen (die einerseits beschützen – andererseits beengen) gehen zu.
Lernen wir doch von Petrus: Gott ist größer, als wir denken, er setzt andere Maßstäbe – für seinen Sohn Jesus, den Christus, haben alle Menschen den gleichen Wert und die gleiche Würde – und er hat für uns alle die Versöhnung mit Gott gebracht!