Impuls 2025-05 Gott schuf die Erde gut und schön

Margarethe Koranda

Zu dir rufe ich, Herr, denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen,
die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt.
Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir,
denn die Bäche sind vertrocknet.
(Joel 1, 19-20)

Ausgerechnet während ich den Text zum Monatsspruch für Mai schreibe – in dem bei uns die Natur so wunderbar, das Wachsen und Gedeihen gut sichtbar und spürbar ist – begegnen wir hier einer ganz anderen Lebenssituation. Naturkatastrophen, Elend, Hunger und Not plagen Menschen und Tiere.

In der Notrufzentrale mit der Rufnummer „111“ geht folgende Nachricht ein:

Lebensbedrohende Lage für Natur, Tiere und Menschen!

Der Anrufer: Joel, ein Prophet aus Juda

Der Zeitpunkt: um 400 Jahre vor Christus (der 2. Tempel war errichtet)

Betroffene: Die Bewohner im Lande Juda und die Tiere leiden unter Bränden, fehlendem Wasser und  ausgetrockneten Weideplätzen. Ihr Klagen und Schreien ist unüberhörbar. Das Elend der Verwüstung ist sichtbar soweit das Auge reicht.

Der Anruf in der Notrufzentrale „111“  hat einen ganz bestimmten Ansprechpartner:                                     Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. An ihn wendet sich der Prophet Joel.

Die Lebenssituation der betroffenen Bevölkerung, die zu diesem Hilfeschrei führt, wird uns in Kapitel 1 ausführlich und anschaulich geschildert.

Das Verderben, herbeigeführt auch durch kriegerische Auseinandersetzung, zerstörte jede Lebengrundlage. Vernichtet sind die Früchte des Feldes, die Weinstöcke, die Feigen-, die Granatapfel-, die Palm- und Apfelbäume. Selbst Opfergaben gibt es nicht mehr.

Was helfen kann: Sich erinnern - es gab gute Zeiten, genug Vorräte, … Gott hat viel Gutes getan, Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen mit Freude erfüllt  … davon Kindern und Kindeskindern erzählen.

Was helfen kann: Sich besinnen, denn die Quelle der Freude ist versiegt ….

Was helfen kann: Die Ältesten, die Bauern, die Priester und alle Bewohner zum Fasten, zur Umkehr …           im Hause des Herrn aufzurufen.

Zu all dem sind Menschen befähigt.

Als ich den Text las, ist mir sofort die Aktualität dieses Themas aufgefallen, mit mir teilen diese Ansicht viele Mitmenschen – Schwestern und Brüder. Meine / unsere Verantwortung und meine / unsere Möglichkeiten wahrzunehmen und Veränderungen vorzunehmen, das ist meine / unsere Aufgabe.

Textteile eines Liedes finde ich passend:
Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.