Impuls 2025-04 ... und plötzlich ist alles anders
Johanna Schneider
„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete.“
(Luk. 24/32)
Manchmal, wenn wir traurig sind oder es uns sehr schlecht geht, sind „unsere Augen gehalten“ wie die der enttäuschten Emmausjünger – wir können nicht in die Weite oder in eine andere Richtung blicken, sondern sind ganz gefangen in unserer Not. Wir haben keinen Glauben mehr an eine positive Lösung oder an einen Trost.
Es sind auch die Ohren der Jünger verschlossen für die gute Nachricht der Frauen, die mit der Botschaft der Auferstehung vom Grab Jesu zurückkommen.
Und jetzt ist da jemand, der mit ihnen mitgeht und nachfragt, dem sie ihr Herz ausschütten können, von ihrer Verzweiflung reden können.
Sie laden Jesus ein. „Herr, bleibe bei uns!“ Sie erkennen ihn erst beim gemeinsamen Abendmahl.
Und plötzlich ist alles anders. Die Jünger sind, als der von ihnen unerkannte Jesus ihnen alles erklärt hat, mitten ins Herz getroffen.
Sie sagen nicht „Wir verstehen jetzt alles, wir sind erleichtert.“, sondern „Brannte nicht unser Herz in uns?“ – Eine sehr starke Bildsprache.
Da ist die Hoffnung, die über das begrenzte Leben hinausgeht, die Hoffnung der Auferstehung – der Wandel von der Enttäuschung zur Begeisterung, die die Emmausjünger weitergeben wollen.
Leider ist so ein totaler Wandel ins Positive nicht immer möglich. Meine Nachbarin hat heute die Nachricht bekommen, dass ihr Krebs nicht geheilt ist. Was soll da trösten?
Wenn wir auf Jesus vertrauen, haben wir immer jemanden in unserem Leben, der mit uns geht und dem wir unser Herz ausschütten können.
Wir haben jemanden, der uns auch bei Enttäuschung und Verzweiflung im Leben einen neuen Blickwinkel schenken kann. Es kann sich nicht immer Bedrückendes in Begeisterung verwandeln, aber wir können gewiss sein, dass wir auch schwere Zeiten nicht alleine durchstehen müssen, dass Wunden heilen können und dass es auch das Wunder der Begeisterung geben kann.