Impuls 2023-10 Gute Worte und Taten

Reinhild Berger

"Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst."
(Jakobus 1, 22)

Wenn ich diesen Satz lese, dann fallen mir zuerst „Taten“ ein, gute Taten, gutes Tun. Jede und jeder von uns vollbringt viele gute Taten. Aber auch Menschen, die nicht an Gott glauben, tun oft Gutes und helfen ihren Mitmenschen.

Besonders in Notsituationen sind immer wieder viele bereit, mitzuhelfen. Auch wir im Kärntner Gegendtal durften die tätige Nächstenliebe nach der Unwetter-katastrophe im vergangenen Jahr ganz besonders stark erleben. Es wurde mit Geld, mit Lebensmitteln, mit sauberem Wasser und praktischem Handwerk, mit Strom und vielem mehr geholfen. Aber auch die Anteilnahme, die sich in Besuchen, Zuhören und Zuspruch ausgedrückt hat, war eine ganz wichtige Hilfe.

Gottes größte Liebestat aber war es, dass er seinen Sohn in die Welt gesandt hat (Joh.3, 16) und wir durch seinen Tod am Kreuz vor Gott gerecht sind ohne unseren Verdienst (Röm.3, 24).

Als glaubende Menschen sind wir dazu aufgerufen, aus diesem Glauben heraus zu leben, Gottes Wort immer wieder neu zu hören und Täter des Wortes Gottes zu sein – nicht, um sich damit den Himmel verdienen zu wollen, sondern aus Dankbarkeit und Liebe zu den Menschengeschwistern. Unser gesamtes Leben vor und in der Welt soll uns als „Brief Christi“ ausweisen.

Es lohnt sich, nicht bloß den Monatsspruch zu lesen, sondern den gesamten Jakobusbrief, in dem es viel um die Macht der Zunge, also unser Reden geht (vgl. Kap.1, 19 und Kap. 3, 5).

Gerade in unserer schnelllebigen Zeit und in der digitalen Welt, wo Nachrichten in Sekundentempo in der ganzen Welt verbreitet werden, wird mit unbedachten Worten und Fotos oft großer Schaden angerichtet, bis hin, dass menschliche Existenzen zerstört werden. Auch ich verletze durch zu schnelles und unbedachtes Reden andere Menschen immer wieder.

Dagegen können gute Worte auch gute Taten sein: Worte des Zuspruchs, des Mutmachens, Worte der Vergebung und der Versöhnung, Worte der Barmherzigkeit und des Trostes, Worte, die aus dem Wort Gottes entliehen sind. So können wir durch Gottes gute Worte auch selbst gute Taten tun. Das lässt sich jeden Tag auf´s Neue einüben.