Impuls 2020-08

Autorin: Waltraud Bara-Wolf

Morgens, nach einer anstrengenden Nacht, wenn ich aufstehe und in den Spiegel  schaue, dann sage ich laut:

„ICH DANKE DIR DAFÜR, DASS ICH WUNDERBAR GEMACHT BIN!“ 

Ja, bin ich! Einzigartig, wunderbar, Gottes Ebenbild, trotz der Falten, der grauen Haare, der Ringe unter den Augen, …

Die Aborigines, die australischen Ureinwohner, gehen seit Jahrtausenden von einer TRAUMZEIT aus, wobei sie mit TRAUMZEIT die materielle Welt meinen, die sie von der EIGENTLICHEN WIRKLICHKEIT DAHINTER abgrenzen.
Ist es bei uns, die wir an Gott glauben, nicht ähnlich?

ICH DANKE DIR DAFÜR,  DASS  ICH SO WUNDERBAR GEMACHT BIN. Mit all meinen Stärken und Schwächen, den Ängsten und Hoffnungen, der Scham und dem Mut, manchmal sogar mit meiner Verzweiflung und Einsamkeit oder Wut, mancher Krankheit und abnehmender Kraft.

ICH DANKE DIR DAFÜR, DASS ICH WUNDERBAR GEMACHT BIN!
So, wie ich bin.

Es ist wie ein Mantra, ein stets wiederkehrender und ein sich uns ins Gedächtnis prägender Vers. Das soll er ja auch sein, dieser Spruch, für den schönen Monat August, der uns das immer wieder vor Augen führen und es uns sagen und annehmen heißt.

WUNDERBAR SIND DEINE WERKE. Das können wir heute noch besser erkennen als David, der diesen Psalm geschrieben und gesungen hat.

Wir wissen heute, welches das schnellste Landtier ist, wieviel Kilo der größte Wal wiegt, welcher Vogel am weitesten fliegen kann … Wir können uns Dokus von den entferntesten Ländern im TV ansehen, im Internet recherchieren, Lexika und Bildbände darüber lesen oder anschauen.

Viele können noch hinausgehen in die Natur und selbst hören, sehen, fühlen und staunen, wie wunderbar  Gott alles gemacht hat. Beim Wandern uns an den Bergen erfreuen, im See schwimmen, unsere Füße im Bach kühlen oder einfach die am Himmel vorbeiziehenden Wolken betrachten. Für diese Vielfalt und Schönheit lohnt es sich auch, sich einzusetzen, damit sie noch lange erhalten bleibt.

DAS ERKENNT MEINE SEELE. Ja, es gibt Krankheit, Tod, Angst und Not ABER darüber hinaus wollen wir unserer Seele, unserem Herzen, auch unserem Kopf und unseren Sinnen die Möglichkeit geben ALL DAS WUNDERBARE IN UND UM UNS ZU ERKENNEN und dafür zu DANKEN!

Manchmal müssen wir unseren Blick bewusst auf DIESE Wirklichkeit wenden, um nicht zu versinken. Darum habe ich seit einigen Jahren ein DANK-HEFT auf meinem Nachtkästchen liegen. Jeden Abend schreibe ich hinein, wofür ich dankbar bin. Manchmal mehr, manchmal weniger, aber bis jetzt habe ich an jedem Tag ETWAS gefunden.

ICH DANKE DIR DAFÜR, DASS ICH WUNDERBAR GEMACHT BIN, WUNDERBAR SIND DEINE WERKE; DAS ERKENNT MEINE SEELE. (Ps. 139,14)